Unknown Munich



HATEFULAGONY
OBEY (38Min)

Hateful Agony-Obey (10 Songs, 38min) Eigenproduktion 2005 Nachdem Witchburner scheiße geworden sind und sich im Underground ansonsten nur noch öde bis völlig sinnlose Destruction/Kreator-Kopien tummeln, die nicht einmal spielen können, haben sich Hateful Agony mit ihrem dritten Album zu einer der definitiv besten Thrash-Band in diesem Bereich entwickelt. Wobei "dieser Bereich" auch nicht ganz paßt. Hateful Agony haben noch nie zum einfallslosen Retro-Thrash gehört, den einige Kinder Norwegens losgetreten haben, um zu zeigen, was sie für traditionelle Einflüsse haben. Die früheren Ähnlichkeiten zu Kreator sind jetzt nur noch im Gesang zu hören, aber an einer Stimme läßt sich nun einmal nicht viel ändern. Eigentlich ist der Deutsch-Thrash-Anteil nahezu komplett verschwunden (außer etwas alten Sodom vielleicht) und durch noch mehr Ami-Thrash ersetzt worden, was Songs wie "War" oder "Obey Society" zum aggressivsten macht, was ich seit langem gehört habe. Teilweise, wie bei "Total Control" und "Shoot You In The Back", kann dafür auch der leichte Hardcore/Punk-Einfluß verantwortlich sein, der hier deutlicher zu spüren ist als sonst.
Gleichzeitig wurde aber auch der musikalsiche Gehalt erhöht und erneut verbessert. Das Schlagzeug kommt effektiver,
speziell die Double Bass, Matt's Gesang ist kräftiger und überhaupt gibt es einfach mehr zu hören in den einzelnen Songs. Besonders beachten sollte man dieses mal Matt's Gitarrensoli. Die ähneln sich untereinander zwar etwas, sind aber dennoch sehr eigenwillig, fast schon originell und klasse gespielt.
Passend dazu hat "Obey" die beste und druckvollste Produktion aller drei Hateful Agony-CDs. Ich möchte sogar sagen, daß dieser Sound genau der richtige für heftigen Thrash, egal ob Underground oder nicht, ist. Naja, fast: Legion Of The Damned überbieten das noch, auch wenn der Vergleich etwas hinkt.